In Spanien sind selbstverwaltete genossenschaftliche Wohnprojekte relatives Neuland, vor allem, wenn es um dezentrale, jedoch vernetzte und selbstverwaltete Strukturen geht. Es bestehen dennoch inzwischen viele Initiativen und einige realisierte Projekte, in denen interessierte Gruppen Unterstützung erhalten, vor allem von der Stiftung „La Dinamo“ und der Dachgenossenschaft „Sostre Civic“ sowie dem Verband der Kooperativen für Solidarwirtschaft (XES).
Zwei selbstverwaltete Projekte (mit Kontakt zum Mietshäuser Syndikat) in Barcelona sind „La Borda“ und „Sotrac“. Der Neubau von „La Borda“ wurde 2017 bezogen: ein Mehrgenerationenhaus auf einem alten Fabrikgelände mit Wohnraum für 55 Personen und Gemeinschaftsräumen.
Die Gruppe „Sotrac“ gründete sich 2017 und besteht derzeit aus 45 Erwachsenen und 8 Kindern. Sie erhielt 2020 den Zuschlag für ein Grundstück (Erbbaurecht) auf demselben Fabrikgelände wie „La Borda“. Baubeginn ist 2021. Auf 600 m² Grundfläche entsteht Wohnraum für über 70 Menschen und ein gemeinschaftlich und gewerblich genutztes Erdgeschoss. Ziel ist das gemeinsame Wohnen, Arbeiten und die Vernetzung mit dem Stadtteil mittels sozialer und politischer Aktivitäten. Gegen die maßlose Wohnungsspekulation soll ein funktionierendes, lebendiges Wohnprojekt einen konstruktiven Weg für alle aufzeigen. Beide Projekte streben eine vernetzte Solidarstruktur mit weiteren Projekten an.