umBAU² Turley

Turley Umbau² GmbH

Fritz-Salm-Str. 12
68167 Mannheim
(0621) 43622309

www.umbau-turley.de
Gründung:2012
Kauf:15.07.2014
Grundstück:1.060 m²
Wohnfläche:980 m²
Personen:30
Kosten:2.672.261 €
Miete:8,50 €/m²

Umgeben von sehr teuren Eigentumswohnungen, schier unbezahlbaren Mietwohnungen und millionenschweren Bauskandalen, bilden wir zusammen mit den beiden anderen MHS-Projekten SWK und 13haFreiheit ein kleines gallisches Dorf auf dem ehemaligen Kasernengelände Turley Barracks.Wir wohnen kostenorientiert und bezahlbar (4 Euro günstiger als gegenüber!) und versuchen die Idee des Mietshäuser Syndikats weiter zu tragen.

Unsere Projektidee begann 2011 mit einer Handvoll Leuten, nach elfmonatiger Bauzeit sind wir Mitte 2016 eingezogen. Heute, anno 2020, leben hier 31 Menschen verschiedener Nationen, davon 13 Kinder, zusammen mit Hund, Katz und Meerschweinen. Gebaut haben wir ein 4-geschossiges Hybridhaus aus Holz/Beton (KfW55 Standard). Unsere 12 Wohnungen unterschiedlicher Größe (von 60 m2 bis 120 m2) sind dank unseres Aufzugs barrierefrei erreichbar und ein Teil von ihnen barrierefrei ausgebaut. Verwirklicht haben wir ein innovatives Energiekonzept: Mit einer photovoltaikanlage, Solarthermie, Vakuumröhren und einem Paraffin-Latentspeicher erzeugen wir ohne CO2-Verbrennung bilanziell 80 % der von uns benötigten Energie selbst! Im Winter stellen Luftwärmepumpen die Wärmeversorgung sicher. Den Strom beziehen wir von der Heidelberger Energiegenossenschaft, die auch die Photovoltaikanlage auf unserem Dach betreibt. Mit ihr als Partnerin sind wir Contracting Preisträger Neubau Baden-Württemberg 2018 und für das Gesamtkonzept ausgezeichnet durch die Klimaschutzagentur Mannheim 2016.

Mit zusätzlich ca. 2,16 €/m2/Monat decken wir alle gemeinsamen Wärme- und Energiekosten sowie alle sonstigen Nebenkosten (außer indiv. Stromverbrauch). Eingesetzt hatten wir uns zudem für ein autofreies Verkehrskonzept (herausgekommen ist ein beruhigtes), den ansonsten vorgeschriebenen Bau einer Tiefgarage konnten wir so abwenden. Durch Reduktion von Privatfahrzeugen sind 2 der Stellplätze vor dem Haus heute öffentliche CarSharing-Plätze.

Eine Förderung durch den Sozialen Wohnungsbau war damals nicht zu realisieren, trotzdem konnten wir es zwei aus Syrien geflohenen Familien ermöglichen, bei uns dauerhaft eine Bleibe zu finden. Gemeinschaftlich nutzen wir Garten, Balkone, Laubengänge und die 12. Wohnung. Hier finden Plena, Klavierstunden, Kochevents, Yogastunden etc. statt, auch andere Gruppen und MHS-Initiativen treffen sich hier. Für Gäste gibt’s ein Übernachtungszimmer. Ein Spielplatz ist in Eigenarbeit mit SWK entstanden, er ist Anziehungspunkt für viele – nicht nur Kinder.

Wir wollen weitere MHS-Projekte in Mannheim und der Region! Hierzu arbeiten wir mit den Projekten im Rhein-Neckar-Delta zusammen. Interessierten Gruppen zeigen wir gerne ein gesellschaftlich sinnvolles und funktionierendes alternatives Modell.
Trotz solarer Ausrichtung: Nicht alles ist Sonnenschein, es gibt auch Konflikte. Supervision, Neugestaltung von Arbeitsstrukturen und Unterstützung durch die anderen MHS-Projekte helfen durch schwierige Zeiten – ausgezogen ist seit Einzug 2016 noch niemand